Its hair is white, the brightness of white light Within seems pouring, as a storm is poured Over the grass, and flowers, and waves, wake sounds, Manche Einzelheiten in der Gestalt des Mondgeistes scheint Shelley direkt aus den Hymnen Homers, die er übersetzte, herübergenommen zu haben. So vergleiche man mit vv. 219 und 221 Homers Hymn to the Moon 3 und 6: Sing the white-wingèd Moon . . . Where'er she spreads her many-beaming wings Μήνην ἐπειδὴ τανυσίπτερον ἔσπετε, Μοῦσαι —); mit vv. 222 f. Homers Hymn to the Sun 18–20: And the light vest with which his limbs are bound, Glows in the stream of the uplifting wind (Εἰς Ἥλιον 13: καλὸν δὲ περὶ χροῒ λάμπεται ἔσθος λεπτουργὲς, πνοιῇ ἀνέμων —); mit vv. 224 f. das in Homers Hymn to the Moon 25 und in Homers Hymn to the Sun 9 dem Mond gegebene Attribut: 'Fairhaired (Εἰς Ἥλιον 6 und Εἰς Σελήνην 18: ἐϋπλόκαμος). Sterne. 2 Die Sterne sieht der Dichter „klettern und wandern durch die steile Nacht".1 Er spricht von der Zeit, wo sie wach sind. Ihre Strahlen deutet er als ihr Haar oder als ihre Flügel.1 Höchst charakteristisch für diese ursprüngliche Anschauung ist die Anfangsstrophe jenes Gedichtes 'The World's Wanderers', das 1 Pr. U. II, 2, 14 f. 2 Sens. Plant II, 18. 8 L. & C. VI, 32; Ode to Heaven 15. 4 Epips. 86; 226. Sweet (301) als das beste Beispiel für Shelleys mythenschaffende Fähigkeit bezeichnet: Tell me, thou star, whose wings of light Speed thee in thy fiery flight, In what cavern of the night Will thy pinions close now?1 Ebenso könnte das kleine Gedicht am Anfange des vierten Aktes des Prometheus nach Stopford Brooke zitiert von Sweet, 299 von einem urarischen Dichter empfunden sein: The pale stars are gone! For the sun, their swift shepherd, To their folds them compelling, In the depths of the dawn, Hastes, in meteor-eclipsing array, and they flee Beyond his blue dwelling, As fawns flee the leopard. In ähnlicher Weise vergleicht Shelley die Sterne einem Schwarm goldener Bienen. 2 Wir begegnen dann Personifikationen einiger Sternbilder, so dem Riesen Orion3 und den Wagenlenkern des Bären.* Reizende Einzelmotive verwendet unser Dichter zur Darstellung des Morgen- und Abendsternes. Der erstere erscheint als der Vorläufer der Sonne, welcher er winkt, aus den Wogen des Morgenrots hervorzukommen. 5 In der Meergrundszene im Prometheus (III, 2, 37 ff.) wird Apollo, der Sonnengott, an sein Tagewerk durch die kleine silberne Laute des Geistes, der im Morgensterne sitzt, gemahnt. Der Abendstern erscheint als der Trabant des Mondes, dem er das Licht der untergehenden Sonne zu übermitteln scheint, 6 1 Sweet fügt hinzu: 'The conception of the stars' rays as wings can hardly be parallelled outside of the Veda, where, as we have seen, the rays of the sun were regarded as the limbs with which it moved through the sky'. Dem gegenüber ist auf die S. 30 angezogenen Verse aus Homers Hymn to the Moon (3 und 6) zu verweisen. Cf. Bay of Lerici 2 ff. (S. 27) und The Cloud 31 ff. (S. 26). 2 The Cloud 53 f. 3 L. & C. III, 32; V, 58. 4 Ros. & H. 1302 ff. 5 Ode to Liberty XVIII; cf. Fragment: Unrisen Splendour 2. 2 als der Hüter der Tore des Schlafes1 oder als der sehnsüchtige Liebhaber des entschwundenen Tages. Vor der Nacht entflieht er eilig (Hellas 1038): Hesperus flies from awakening night, And pants in its beauty and speed with light Fast flashing, soft, and bright. Die Bezeichnung des Abendsternes mit dem Namen der Liebesgöttin veranlaßt den Dichter, zwei liebliche Mythen zu ersinnen, die er aus der Überlieferung geschöpft zu haben vorgibt (Witch 31-32). 3 Nach dem einen schuf Vulcan für Venus einen Wagen, der zu schwach, um all das Feuer dieser Sphäre zu tragen, von Apollo gekauft und, zu einem Boote umgeschaffen, der Fee vom Atlas gegeben ward. Nach dem andern pflanzte der erstgeborne Eros auf dem Sterne seiner Mutter ein aus dem Chaos. entwendetes geheimnisvolles Samenkorn und pflegte es, bis es die wundervolle Frucht trug, aus der er jenes Boot höhlte. In der Ode to Naples ist der Abendstern der Sitz des Geistes der intellektuellen. Schönheit geworden. Die antike Venus hat sich V. ganz von selbst in des Dichters Ideal umgewandelt (149): Great Spirit, deepest Love! Which rulest and dost move All things which live and are, within the Italian shore; Who spreadest heaven around it, Whose woods, rocks, waves, surround it, Who sittest in thy star, o'er Ocean's western floor, In Adonais endlich macht Shelley die Sterne zum Reiche der zu früh entrafften Dichter, den Abendstern zum Throne für des Adonais Geist. Ackermann führt diese Stellen auf Lucans Pharsalia zurück, und zwar die erste auf Neros Lobpreisung (I, 45 ff.), die zweite auf die Apotheose des Pompeius (IX, 5-14).5 Jahreszeiten. Den Wechsel in der Natur, den die verschiedenen Jahreszeiten hervorbringen, stellt Shelley auch mythisch dar. 1 A Bridal Song Third Version 1. 2 The Zucca VIII. 3 Cf. L. et C. V, 51, 6. 4 Adonais 46 und 55 bes. 5 Lucans Ph. in den Dichtungen Shelleys (Prg. Zweibrücken 96), S. 19f. Spring tritt als weiblicher Genius auf. Das Aufleben der Natur wird als der Frühlingsgöttin wollüstiges Erbeben, wenn sie ihre ersten Küsse haucht1, gedeutet. Der falsche Kuckuck heißt sie bei ihrem Einzug willkommen. Ihre Macht läßt selbst aus dem verwesenden Leib Blumen entsprießen.3 In einem anderen Bilde erscheinen diese als ihre Kindlein, welche sie von ihren Windeln befreit. Aus Gram über des Adonais Tod wirft Spring ihre frischen Knospen zu Boden. Unter ihren Lieblingen mit den smaragdgrünen Flügeln haben wir wohl die bunten Schmetterlinge und Insekten zu verstehen." 5 Cythnas Frühlingslied hat wegen seiner Bilderpracht einen ganz eigenen Reiz (L. & C. IX, 21 f.): Behold! Spring sweeps over the world again, O Spring, of hope, and love, and youth, and gladness Fresh flowers, and beams like flowers, with gentle feet, Asia jubelt dem im Sturm einziehenden Frühling entgegen (Pr. U. II, 1, 5): thou hast descended Cradled in tempests; thou dost wake, O Spring! O child of many winds! In einem späteren Gedichte hat auch Spring wieder die Gestalt von Shelleys Ideal angenommen. Wie er in der Ode to Naples den Venusstern zum Throne des Geistes der Schönheit 1 Alastor 11 f. 2 Fragm. of an Unf. Drama 71. 3 Adonais 20. 4 Fragm. of an Unf. Drama 260 f. (cf. L. & C. VI, 28: 'her nurslings'). Ähnliche Bilder über May, unter deren Tritten Blumen erwachen (Mask of An.31), oder deren Tränen zu Blumen werden (Adonais 24). 5 Adonais 16. 6 Witch 44; Witch Introd. 2. und Liebe macht, so läßt er hier den Frühling von dem Planeten herniedersteigen (Ginevra 198): And the spring came down From the planet that hovers upon the shore Where the sea of sunlight encroaches On the limits of wintry night. Der Sommer ist von Shelley nicht mythisch dargestellt; es tritt ja auch der Wechsel dieser Jahreszeit in der Natur nicht so scharf hervor. Autumn erscheint in einer uns schon bekannten Stelle1 in männlicher Gestalt, wie in der römischen Mythologie. Daneben ist die Darstellung des Herbstes als einer der Ceres ähnlichen Göttin angedeutet. 2 Winter ist die zerstörende Macht. Aus seiner skythischen Höhle führt der rauhe Herrscher Schnee, Regen, Frost und Stürme." Sein Einzug ist in drastischer Weise geschildert (The Sensitive Plant III, 86): Winter came: the wind was his whip: He had torn the cataracts from the hills His breath was a chain which without a sound 4 Sein Thron ist von Eisfelsen umgeben. Einen hellen, freundlichen Wintertag deutet der Dichter in einem Bilde an (The Zucca 1): infant Winter laughed upon the land All cloudlessly and cold . . . Eine ähnliche Gestalt ist Frost, welcher gemeinsam mit der Sonne auf den Eisfeldern des Montblanc eine weite Totenstadt gegründet hat." Auch hier finden wir eine gelungene Abstufung in der Darstellung des leichten Herbstfrostes (Eug. Hills 295): 1 L. & C. V, 55; s. S. 2. 2 Q. M. VIII, 120; L. & C. IX, 21. L. & C. IX, 21. 4 Montblanc (IV,) 102; cf. Sonnet to the Nile 3 ff. |