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UNIVERS. ry

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Einleitung.

Shelleys Hang zur Mythendichtung entspricht ganz seinem inneren Wesen, das Swinburne in treffender Weise charakterisiert (Essays and Studies, 219): "A soul as great as the world lays hold on the things of the world; on all life of plants, and beasts, and men; on all likeness of time, and death, and good things and evil. His aim is rather to render the effect of a thing than a thing itself; the soul and the spirit of life rather than the living form, the growth rather than the thing grown.”

Mit welch spontaner Kraft des Dichters Phantasie in der lebensfrischen Gestaltung seiner mythischen Vorstellungen wirkt, zeigt uns seine Vision der Allegra, wie sie uns Williams erzählt (Dowden, Life of Shelley II, 500): "After tea, walking with Shelley on the terrace and observing the effect of moonshine on the waters, he complained of being unusually nervous, and stopping short, he grasped me violently by the arm, and stared steadfastly on the white surf that broke upon the beach under our feet. Observing him sensibly affected, I demanded of him if he were in pain. But he only answered by saying: 'There it is again there!' He recovered after some time, and declared that he saw, as plainly as he then saw me a naked child (Allegra) rise from the sea, and clap its hands as in joy, smiling at him. This was a trance that it required some reasoning and philosophy entirely to awaken him from, so forcibly had the vision operated on his mind. Our conversation, which had been at first rather melancholy, led to this; and my confirming his sensations by confessing that I had felt the same, gave greater activity to his wandering and everlively fancy."

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Außer den Kunstmythen finden wir noch eine Fülle mythischer Bilder vor, denen wir in allen seinen Hauptwerken begegnen, ausgenommen seine Tragödie The Cenci, in der er geflissentlich jedes poetische Bild überhaupt meidet, wie er selbst in der Vorrede (Forman III, p. 10) erklärt.

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Zunächst ist Earth, in Anlehnung an die antike Mythologie,1 die Verkörperung des ewigen Wechsels von Leben und Tod in der uns unmittelbar umgebenden Natur.

3

Sie erscheint als die Mutter aller lebenden Wesen, welche ihre Brust ernährt: der Blumen und Pflanzen, 2 der Tiere und der Menschen. 4

J

Als originelle Erweiterung dieser Darstellung kennzeichnen sich ein paar andere Bilder. Wenn die Erde in der Umarmung des Herbstes lächelt, spendet ihr Schoß köstliche Früchte, und aus ihrer Umarmung mit der Salzflut entstehen amphibische Gewächse.

Im Frühling springt die Erde von ihrem Winterschlafe auf und steht frisch und glänzend vor der ihr zulächelnden Sonne." An anderer Stelle sind es die über ihr Antlitz wehenden Frühlingslüfte, die sie aus ihren Träumen erwecken. S

1 Preller, Griech. Myth. I, 396 f.

2 Orpheus 114. Eigentümlich wird das Hinwelken der zucca erklärt: die Erde zerdrückt die Blume, auf welche der Himmel seine Tränen geweint, an ihrer unmütterlichen Brust (The Zucca VII).

8 L. & C. X, 1.

4 Q. M. VIII, 109; L. & C. V, 38; V, 51, 3; IX, 3; Song of Proserpine I. 5 L. & C. V, 55. 6 Jul. and M. 5.

7 Prince Ath. II, Fragm. III, 1. s The Zucca II.

Die Luft ist der Erde Atem, der ihre Geschöpfe beseelt; vom Hasse angesteckt, verdirbt er sie alle.1

Dann können wir beobachten, wie Shelley immer selbständiger in seinen Darstellungen wird. Das Schaudern vor den elementaren Ereignissen in der Natur kommt zum Ausdruck in dem Bilde von der Erde, die unter den grenzenlosen Himmelsgewölben ihren plötzlichen Freudenschrei gellen läßt, nachdem ein allgemeines Verderben an ihrem Antlitz vorübergezogen ist.

3

In der Ode to Naples wird des Dichters Seele von der prophetischen Donnerstimme der Earth, die aus ihrem tiefsten Herzen spricht, erschüttert.

Dieselbe Stimmung bewirkt in uns das Zwiegespräch des Dichters und der Erde 'The Death of Napoleon'. Der Dichter ruft sie an:

What! leapest thou forth as of old

In the light of thy morning mirth,

The last of the flock of the starry fold?

Der Blitz des Hohnes lacht ihm entgegen, da Earth zu singen beginnt.

Shelleys Pantheismus tut sich kund, wenn er die Erscheinungen der Natur als die Träume der Erde und des Meeres, die sich mit den Armen umschlungen halten, hinstellt:

Earth and Ocean seem

To sleep in one another's arm, and dream

Of waves, flowers, clouds, woods, rocks, and all that we
Read in their smiles, and call reality."

Ebenso läßt er Asia ausrufen:"

How glorious art thou, Earth! And if thou be
The shadow of some spirit lovelier still,

Though evil stain its work, and it should be
Like its creation, weak yet beautiful,

I could fall down and worship that and thee.

Mit dieser Stelle werden wir zu der Gestalt des Erdgeistes geführt. Es liegt die Annahme nahe, daß Shelley zu der Darstellung im Prometheus durch den Erdgeist in Goethes Faust, den er zur Entstehungszeit seines Dramas (1819) wohl gekannt haben

1 Pr. U. I, 173 ff.; Stanzas Written in Dejection Near Naples I. 2 L. & C. V, 15.

5 Epips. 509 ff.

3 6 ff.
• Pr. U. III, 2, 12 ff.

4 3 ff. und 20 f.

kann, angeregt wurde. Im übrigen ist seine Gestaltung ganz selbständig und mit aller Anmut seiner Phantasie ausgeführt.

Der Erdgeist, der liebende Bruder des Mondgeistes, ist der Erde Fackelträger, welcher sie durch die Welt führt. Auf ihren Ruf erhebt er sich in der Gestalt eines geflügelten Kindes, während er, von ferne gesehen, als der lieblichste unter den Planeten erscheint. Auf seinem Haupt leuchtet ein grünes Licht, dessen Strahlen sich mit seinem Haar vermengen, und, während er dahin schwebt, fällt der Glanz in Lichtflocken auf das Gras.1

Seine Geisternatur läßt ihn nie an demselben Ort weilen: sometimes

It floats along the spray of the salt sea,

Or makes its chariot of a foggy cloud,

Or walks thro' fields or cities while men sleep,

Or o'er the mountain tops, or down the rivers
Or through the green waste wilderness, as now,
Wondering at all it sees.2

Ganz einzig wirkt die Erscheinung des Erdgeistes in der glänzenden Apotheose des IV. Aktes (IV, 236 ff.). Eine mächtige Sphäre, aus vielen. tausend Sphären bestehend, welche ihre blendenden Farben in, wirbelnden Drehungen vermengen, rollt heran. Licht und Musik fließen durch ihre krystallene Masse, wie durch leeren Raum. Rätselhafte Gestalten sind dazwischen sichtbar. Aus den gewaltigen Harmonien, unter denen die Sphäre daherrauscht, werden klare Worte vernehmbar: die Sphärenharmonie wird im zweiten goldenen Zeitalter den Menschen verständlich. Die ganze Natur verwandelt sich unter der Macht der unaufhaltsam einherschwebenden Sphäre.

Die Gestalt des Erdgeistes ist in prachtvollen Versen beschrieben:

Within the orb itself,

Pillowed upon its alabaster arms,
Like to a child o'erwearied with sweet toil,
On its own folded wings, and wavy hair,
The Spirit of the Earth is laid asleep,

1 Pr. U. III, 3, 148; III, 4, 1 ff. 2 III, 4, 9 ff.
" Vergleiche Faust I, 130:

Du hast mich mächtig angezogen,
An meiner Sphäre lang gesogen,

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