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58. 110, filje 'folgen' 24, beclip 'umfassen' 89, bicgest 109; auch beprid 40). Altes a ist überall erhalten (habben 60, haue 82, utfaret 62, fordfaret 113, spar 48, cara 27. 36), auch in den nordischen Lehnwörtern sahtlede 114 und agene 119. Vor Nasal erscheint nur a (Jefanded 41; underfan[jen] 82, strange 72; — þancfullic 63, þan 109). Bezüglich des Konsonantismus ist beachtenswert: der Verlust des Stimmtones bei auslautendem -d und -g in den Partizipien Jeestæpelet 47, fordēmetlice 68 (neben Jefanded 41) und in pinc 14. 56 (neben þing 29), das Auftreten von -t für auslautendes -p in der 3. Sing. (werejat 7, inojet 10, glidet 11, sẽocet 34, timbret 43, ātēret 46, utfaret 62) und im Plural (deriat 53, wedliat 55, wuniet 66, fordfaret 113, forspilet 45) gegenüber nur einmaligem -đ ([under]föð 54), das Verstummen des h in lise 13 (ae. hlisa) und radlic 111, das Stimmhaftwerden von wh in sum-wilce 14, wat 23 (ae. hwat) und Jewilcum 79; weiter der Übergang von g in h [d. i. yu?] in māhlinjes 51, endlich die teilweise Assimilation in emne 49 für efn, die Kürzung der Doppelkonsonanz in pancfulre 104, und der n-Schwund (Dissimilation!) in spendig 3 (Bülbring § 561; Napier, O. E. Gl. S. XXX f.; Liebermann, Wtb. unter -ig; Cohn, Lamb. Hom. S. 33).

Flexivisch ist bemerkenswert: die starke Verallgemeinerung der Endung -es, sowohl bei Femininis (Plur.: spreces 5, stre[n]pes 73; Gen.: copes 85 zu ae. copu) wie bei Neutris (Plur.: limpes 16, [wor]des 42, wedlāces 103); die Anfügung eines analogischen Nominativ-e bei Femininis (sleupe 32, slāupe 35); die südliche Synkope in den singularischen Präsensformen athealt 67 [ohne Umlaut!] und grēt 'weint' 44 [beide mit Verschmelzung von Stammauslaut und Endungskonsonanz2] gegenüber den Neubildungen utfaret 'exit' 62; der Schwund des ursprünglich nebentonigen -i- in lice (Opt.) 26 [mit langer Wurzelsilbe 3!] gegenüber erhaltenem -i- in wīsize (Opt.) 74 (ae. wīsian), wedliat 55, wuniet (Plur.) 66, murchnian 95, (forhoien 84?); und die Übertragung des cğ auf die 2. Sing. Präs. in bicjest 109.

Die Orthographie zeigt französischen Einfluss in der Verwendung von u für -f- (iuel 5, forgiuen 69, haue Opt. 82), vielleicht auch in u für w in cuẽme 20 (ae. gecwēme). Ausserdem sei notiert die Schreibung ch für palatales (nicht assibiliertes) k in murchnian 95, die Sigille ea für ē (earest 66, sea ‘der' 66) sowie viermaliges d für đ

' Das Fehlen des Gaumenlautes in forhoien 84 für ae. forhogian ist vermutlich nur ein Schreibfehler. Das dritte Beispiel, wo ein nachvokalisches velares vorliegt, hat ein fränkisches g (agene 'Ahren' 119). Im übrigen ist stets das insulare Zeichen 3 gebraucht, auch für den Verschlufslaut (grēt 44, Jreme 52; underzā 106). Auch mouilliertes, damals sicher schon assibiliertes ģ wird noch nach ae. Weise mit cz (bicjest 109) geschrieben.

Vgl. E. Vogel, Zur Flexion des engl. Verbums im 11. und 12. Jahrh., Jenaer Diss., Berlin 1903, S. 17 ff.

3 Vgl. Vogel a. a. O. S. 22; indessen ist Vogels Regel in unseren Glossen keineswegs durchgeführt.

(widerw[ard] 18 neben wiperwarde 13, unnīding 37 = ae. unnīđing, fordfaret 113, nider-lætene 90 neben niperlaten 19). Einmal findet sich ein Akzent: in fordéme 102.

Paläographisch betrachtet weisen die Glossen eine Mischung von insularen und fränkischen Schriftzeichen auf: das s ist stets fränkisch, dagegen 7 und w, abgesehen von agene, stets insular; f und r kommen bald fränkisch (f zehnmal), bald insular (f siebzehnmal; das insulare r nur in unwar 116 und stor 120) vor.

Wenn wir auf Grund so spärlichen Materials eine Lokalisierung der Sprache überhaupt versuchen dürfen, so werden wir unsere Glosse in das sächsische Patoisgebiet verlegen müssen, und zwar etwa an die nördliche (mercische) Grenze des östlichen, 1 nicht-kentischen Südens. Lexikalisch verdienen die folgenden Wörter besondere Be

achtung:

agene 'aristas' 119, ne. awn Ähre' (Björkman 110); bisher erst seit ca. 1300 (Walter de Biblesworth) belegt.

athealt detineat' d. i. 'festhalten' 67 für ae. odhealdan, ne. athold (Oxf. Dict.); ältester Beleg mit at- (vgl. Oxf. Dict. unter At-). beprid 'pressus' 40 gehört zu ae. pryn 'drücken'. Sievers, Ags. Gr.3 § 117 und $408 Anm. 18. Napier, Contributions to O. E. Lexicography S. 64 bringt weitere Belege bei aus WW. 393 29 (apryd), 20 16 (apryid), 231 24 393, aus Lindisf. Matth. ed. Skeat S. 37 (gedryde) und Joh. S. 188 3 (gidryde) sowie aus dem Vercelli MS. fol. 117 (Se lichoma lid on eordan isne genearwood & mid racentunge gedryd & mid bendum gebunden). cueme 'passend' 20 gegenüber ae. gecweme. Das Simplex ist bisher erst seit Orrm (Oxf. Dict. unter queme) belegt; die hier vorliegende Bedeutung sogar erst seit dem Cursor Mundi.

Jehærede behaart' 21, ne. haired; mit dem Adjektiv-Suffix -ede bisher erst seit Wyclif belegt; doch erscheint ae. einmal (Epist. Alex. ed. Baskerville Z. 507) das Adjektiv gehāre 'behaart'.

fordemetlice 'dampnosa' 68 fehlt bei Bosworth-Toller und Hall, erscheint aber, wenn auch ohne Beleg, bei Sweet. Einen älteren Beleg aus Gregors Dialogen 2089 (hu_swide fordemedlic pat byp) weist nach Napier, Contributions to O. E. Lexicography S. 24.

inojet 10 in spen[dij] inojet als Übersetzung von lat. sumptus habundat möchte Napier zu einem unbelegten ae. *genōgian (vgl. ahd. ginuogan, mndd. genōgen, ndl. genoegen, an. nægja, gt. ganōhjan) ziehen, wogegen sich höchstens einwenden liefse, dafs sonst in unseren Glossen die Vorsilbe Je- unversehrt (wenigstens in der Schrift) erhalten ist. limp ‘Zufall' 16. 83. 99 gegenüber ae. Jelimp, das auch in unserer Glosse noch viermal (22. 75. 92. 94) sich findet. Das Simplex ist sonst nur noch aus den Trinity-Homilien (ca. 1200) bekannt.

mahlinjes 'parentes' d. i. 'Eltern' 51, weder im Englischen noch sonst belegt, ist jedenfalls eine Ableitung zu ae. mag- 'Blutsverwandter' oder an. magr (me. magh Curs. Mundi) mittelst des Suffixes -ling (Kluge, Stammb. § 25).

Vgl. O. Cohn, Die Sprache in der me. Predigtsammlung der Hs. Lambeth 487, Berlin 1880.

2

Vgl. strenful 64 gegenüber ae. gestreonful und limp 16. 83. 99 neben Jelimp 22. 75. 92, unjelimp 94, Jelimpat 96. Sonst ist das Präfix ge- in unserer Glosse stets erhalten: Jenealeh[te] 23, Jehærede 21, geboren 33, Jefanded 41, Jeestapelet 47, Jepaf 57, Jewislice 66, Jewile 79.

niperlæten 'submittere' d. i. '(den Mut) sinken lassen' 19, nider-lætene 'demissos animo' 90; sonst scheint nur ae. niper-ālātan gebucht. seocet [animus] languet' 34 ist jedenfalls identisch mit dem me. sēken 'aegrotare' (Wyclif usw.). Es liefse sich wohl ebensogut auf ein starkes Verb ae. *seocan (gt. siukan) wie, mit Napier, auf ein schwaches Denominativum ae. *seocian (= ahd. siuhhōn, mnd. sēken) zurückführen. Im letzteren Falle stände seocet für seocad; im ersteren wäre es eine Neubildung (ohne Umlaut) wie utfaret 62.

solcenesse 'Trägheit" 31; im Altenglischen ist nur das Kompositum āsolcenness belegt.

spendij 'Aufwand' 3. 9 ist ältester Beleg für das me. spending (Langland, Ayenbit). Man beachte das Suffix -ing (Kluge, Stammb. § 158) gegenüber ae. spendung, wie oben Jitsing 12 gegenüber ae. gitsung. spill: wicen 'offiti perdi' 107 glossiert das lat. Substantivum officiperdus 'einer, der die Gefälligkeiten anderer übel anwendet'. Wice, das im Altenglischen nur als 'Dienst, Amt, Pflicht' belegt ist, könnte hier wohl schon die Bedeutung 'Dienstfertigkeit, Gefälligkeit haben, der nachweislich Lambeth Hom. I 137 11 und Owl & Nightingale 603 vorkommt. Das erste Wort spill: der letzte Buchstabe ist vielleicht ein e entspricht offenbar dem lat. perdi und wird wohl irgendwie mit dem ae. Worte spillan 'vernichten' zusammenhängen, sei es, dafs der Glossator ein Substantiv spillere im Sinn hatte oder, lat. perdi als Partizip ansehend, ein spilled meinte, was auszuschreiben ihn der Raum verhinderte. stillice 'tacitus' 81 ist sonst nur noch aus De Consuetudine Monachorum Anglia XIII 266 belegt.

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stor 'rupe' 120 in pendent in rupe capellae 'es hängen an der Felswand die Zieglein' ist unverständlich. Gegen die lautlich in Betracht kommenden englischen Wörter (ae. stōr Weihrauch', stōr 'gross'; me. stor 'Vorrat', stour 'Aufruhr') spricht die Bedeutung. Die Annahme eines Schreibfehlers für stow gibt nur einen recht blassen Sinn. Das an sich naheliegende stōn 'Stein' verbietet das sonst gänzliche Fehlen einer Verdumpfung von a. Auch mit der Annahme einer Verlesung_rure für rupe dürften wir nicht weiterkommen, obgleich me. stōr ja Viehstand' bedeuten kann.

strènful 'lucrosus' 64; bisher scheint nur ae. gestrēonful gebucht. sum-wilce 'irgendwelche' 14. Diese Verbindung scheint sonst nicht be

kannt; doch vergleiche man spätae. (12. Jh.) sumhwanne (Anglia XI 382 285), me. sumhwat (Kath., Orrm, Cleann., Horn, Chaucer, Gower; Einenkel Anglia XXVII 141), som-who (Gower) und sumwher (Orrm). parof 'subinde' d. i. 'gleich darauf' 101, als temporales Adverb sonst nicht gebucht.

under-ieoden ‘subeunt' 115 fungiert als Präteritum zu underjān 106. unnīding 37 steht am Rande von Munificus [i. largus] facito uiuas, non parcus, amicis. In diesem Zusammenhange wird kaum etwas mit ae. unnydi[n]ga 'aus freien Stücken' anzufangen sein. Dagegen glaube ich, dafs lautlich hier dasselbe Wort vorliegt wie in dem einmaligen1 unniding der Peterborough Annalen. Die dort geltende juristische Bedeutung sei es nun, dafs diese 'anständiger, ehrlicher Mensch' ist oder 'nicht-friedlos' —, passt nun freilich nicht an unserer Glossenstelle.

' Vielleicht liegt ein zweites Beispiel vor in Edgarus dictus Unniying, welches Steenstrup, Normannerne IV 27 Anm. 3, aus Dugdales Monasticon Anglicanum V 400 anführt.

2 Leo, Hall, Sweet, Bosworth-Toller, Earle-Plummer geben alle die Bedeutung 'honest [or respectable] man', wohl ausgehend von der ursprünglichen juristischen Verwendung des ae. niping für einen, der eine unehrliche Missetat [Amira, Grdr. IÏÏ2 194] getan hat'. Aber, nachdem

Aber sowohl für das englische wie für das skandinavische Sprachgebiet lässt sich nachweisen, dafs das Simplex niding aufser seiner juristischen Bedeutung auch die von 'Knauser, Filz' gehabt hat. Für Skandinavien 1 verweise ich auf an. fēnīđingr 'der mit Geld knaust', 'Geizhals', matnidingr 'der mit Speise kargt' (Fritzner) und auf aschwed. nipinger, adän. norweg. niding 'Knauser' (Kalkar, Aasen, Riez; auch Falk-Torp unter nid); für England auf das meteniping 'food-niggard' der TrinityHomilien. Diesen Beispielen schliefst sich nun zwanglos unsere Ableitung unniding der Cato-Glosse an, das in schönster Übereinstimmung mit dem lat. non parcus also nicht-knausernd, freigebig' bedeuten wird. Wegen der skandinavischen Herkunft des englischen Wortes vgl. Steenstrup IV 25 ff. und Björkman 164, 217. utfaret 'exit' 62 (im Nebensatze). Ein Verbum ae. utfaran, entsprechend ahd. uxfaran, mndd. utvaren, wird in den Wörterbüchern (Hall ausgenommen) nicht aufgeführt, da die sogen. trennbaren Verbalkomposita in der Regel von der englischen Lexikographie sehr mit Unrecht ignoriert werden. Jedoch kommt ein ae. utfaran durchaus nicht selten vor; es findet sich z. B. viermal in der Reg. Ben. (s. Schröers Glossar), Beow. 2551, Mensch. Gemüt 41, Andreas 1279, Ndh. Evang. Joh. X 9 Rush.2 (utt-færed) und Lind. (ut-færed), Ws. Ev. Mat. XII 43 (utfærþ, utfarea im Nebensatz; aber Mat. XXIV, 26 im Hauptsatze fare ge ut), Ae. Annal. 905 A, Elfrica Gram. 185 19 (ic ut-fare) usw. werpinjc ‘iactura' 97 ist als Simplex bisher unbelegt. Doch erscheint ein ae. edwyrping im Sinne von Umschwung zum Bessern, Besserung' bei Elfric, Hom. II 26 29 (vgl. Beda IV 22 geedwyrpan 'reviviscere'; auch gewyrpan 'to recover'). Da obiges iactura im Zusammenhange des lateinischen Textes den Sinn von 'Verlust' hat, sollte man für werpinje hier die Bedeutung 'Umschwung zum Schlechteren' annehmen. Sehr wohl möglich wäre freilich auch, dafs der Glossator iactura, isoliert betrachtet, als 'Überbordwerfen' gefafst und eine Art etymologisierender Erklärung versucht hat. Als Etymon liefse sich wohl ebensogut ein ae. *wyrping wie ein ae. *weorpung annehmen. Doch würde für ersteres, abgesehen von dem sicher belegten Kompositum edwyrping, die Beobachtung Kluges sprechen, dass diese Abstraktbildungen vom schwachen Verbum auszugehen pflegen (Stammb. § 159).

bereits Somner zwei Bedeutungen für ae. niping: 1) 'nequam'; 2) 'exlex', angesetzt hatte, wies Steenstrup, Normannerne IV 257 ff., nachdrücklich darauf hin, dafs sowohl an. nidingr wie das daraus entlehnte ae. niding den Gedanken an die der ehrlosen Missetat folgende Strafe einschliefsen und dementsprechend auch die abgeleitete Bedeutung 'Fried loser' haben kann. An diese zweite Bedeutung knüpft Steenstrup nun auch jenes unniding der Peterborough-Annalen an, indem er den Zwischensatz als Strafandrohung bei Nichtbefolgung des Heerbannes fafst (IV 258): alc man, pe wære unniding, sceolde cuman to him 'jeder Mann, der nicht friedlos werden wolle [hver mand, som vilde være uniding], solle zu ihm kommen'.

Ein früher auf Grund von Laxdæla Saga c. XIV aufgeführtes an. nīdungr 'knauserige Person' (Fritzner) ist zu streichen; denn es beruht auf einem (für unleserlich gewordenes nytjungr) mit moderner Tinte falsch aufgefrischten nydungr einer Handschrift (Laxd.-Saga ed. Kr. Kålund, Kopenh. 1889-91, S. 34 Anm. 1; Origines Islandicae ed. Vigfusson & Powell, Oxford 1905, II 160 9, 139).

2 Noch neuschwed. neudän. niding bedeutet sowohl 'Bösewicht, Frevler' wie 'Knauser'.

3 Wegen d für d siehe oben S. 21.

4 Diese Bedeutung pafste auch wohl besser für einen Beinamen, wenn wirklich jenes Edgarus dictus Unniying hierher zu ziehen ist.

I. Disticha Catonis

(ed. Baehrens, Poetae latini minores, Leipzig 1881, III 221 ff., und G. Némethy, Dicta Catonis, Budapest 1895, 22 ff.)

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'Dahinter Rasur von einem Buchstaben.

2 Steht rechts am Rande von II 12b hinter ille, gehört aber wohl

sicher zu quid.

Steht am Rande von II 16, kann aber nur zu uexat gehören.
Lies spendig. Vgl. 3.

7 Lies widerward; vgl. 13.

5

m sehr undeutlich.

6

Vgl. þing 29.

Ob damit

Darüber nochmals eine lat. Glosse, die aber jünger sein mufs.
9 Lies Jenealehte? Oben auf dem Rande bat. imineat.

imminebat gemeint, wozu ae. Jenealehte passen würde?
10 Dahinter vielleicht Rasur von einem Buchstaben (y).

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