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das nicht begreifen? Unsere metaphysischen Beweise find alle ja

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auf dies große Nichts gebauet!* So wölbt man hohle Töpfe, und Köpfe, aus denen zumal in den großen, gewölbten Gebäuden noch oft so viel Leersinn! schallet. Elend, wenns die ganze erste Form des Denkens wird, und wie kanns beinahe anders werden? Wir sind aus der anschaulichen, lebendigen Welt hinaus, stehen mit Ohr und Auge an den großen Röhren der Metas physik, der „Ewigkeit des Undings, dem großen „Zwecke der besten Welt im Auge des höchsten Gots »tes unter allen möglichen Welten" und dieser " ganze Wortwirbel à la Mosaïque eingekleidet wer sollte ihn nicht verehren? wer sich nicht damit beinahe außer der Welt auf dem Throne Gottes selbst fühlen? Offenbarung, Metaphysik Gottes u. s. w.

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Ifts zu lebhafte Behauptung, daß aller physische und metaphysische Kram, diesem ehrwürdigen Urs stücke angestrichen, Schande und Sünde sey, Schans de der menschlichen Vernunft, und Sünde gegen die einfältige, unverwirrte Offenbarung Gottes? Und

* Wir haben selbst einen großen metaphysischen Dichter dieses schwarzen Nichts der Schöpfung, woraus alles geschaffen ist? Kreuz. Die meisten seiner Gedichte und seine leßten kleinen metaphysischen Schriftchen könnte man mit einem Wort „Vers irrungen ins Nichts, damit es Etwas werde!“ nennen, und in diesem Betracht sind sie in ihrer Art einzig.

ists zu schleunige und lebhafte Erwartung, daß künfa tig wenigstens keine Bibel mit diesem Moraste von Anmerkungen und Kosmopdien überschwemint seyn, und den ankommenden Fremdling vielleicht auf immer verwirren und abschrecken werde? Lasset die Physiker spinnen und die Metaphysiker träumen; warum aber ihre Gespinnste vor dieser Pforte, die uns nicht ehrwürdig genug seyn sollte? Vielmehr, wollen sie sich dahin anschmiegen, Ausleger Gottes, bedenkt, daß es nicht euer sey, was ihr ausleget, daß Treue und Ehrfurcht schon alle solche Zumischung menschlicher Grillen, viel mehr die Umformung des Worts Gottes nach ihnen versage, daß es der albern= fte Rest scholastischer Zeiten sey, allen eigenen Lehren zuwider Theosophien zu dulden, die den Wortvers stand wegnehmen, allen Zusammenhang verwirren, die heilige Stimme Gottes aus dem Morgenlande zum dumpfen Kathederton unserer Schulen hinabstimmen, der Jugend Mißbildung und Verführung! den Lers nenden unnüße Beschwerde! jedem Klugen årgerliche Thorheit! dem Worte Gottes Lästerung und Vers achtung!

II.

Vereinzelung der Begriffe.

Also aus den dumpfen Lehrstuben des Abendlans des in die freiere Luft des Orients hinaus, wo dies Stück gegeben worden, und damit wir nicht aus dent Zusammenhange reimen, und uns an jedem Wort, was wir wollen, träumen; lasset uns die vornehms sten Begriffe, die wir hier antreffen werden, zuerst als Inseln umschiffen, und ihre Bedeutung aus dem. Morgenlande sichern.

Am Anfange schuf Gott Himmel und Erde -wer kann sich bei dem einfältig erhabenen Anfange über das Wort Anfang metaphysisch, chronologisch und kabbalistisch den Kopf brechen und Zeit und Ewigkeit scheiden wollen! Wer aus dem „schuf“ über Nichts und Seyn streiten, und aus „Elohim schuf" tiefe mystische Beweise ergrübeln? — „Scie „entifische Gedankenwelt, den metaphysischen Werks „zeug der Schöpfung, Chaos, Fixsterne und Planes „ten, den Himmel der Seligen?*

"Himmel

* S. Wucherers hist. creat. observ. 'physic. illustr. Ainsworth, Patrik, Whiston, Cluver und was man ihnen oft noch Schös ners geantwortet.

„und Erde!“ was ist offenbarer *, als dies weite vorliegende Weltall! Wenn ich auf eine freie Ebene oder auf eine Höhe der Schöpfung trete - überall um, über, unter mir Erde und Himmel! Höhen und Tiefen der Schöpfung! der ganze Bezirk des menschlichen Auges, seines Reichs, seiner Welt

ich hebe mein Aug' auf und sehe

und sieh! der Herr ist überall!

Wenn es Meermånner gåbe, von denen die Fabel so oft spricht

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der Abgrundwohner, der nichts, als seine nasse Welt und den durchdämmernden Hims mel kennet, erhübe sein Haupt über die Waffer das Meer unter ihm rollend, hoch über ihm das blaue, schöne, hellere Himmelsmeer wie würde er seinen Gott umfassender nennen können, als Gott des Himmels und Meers? Ein Seefahrer, ein in Ungewittern Verlorner, wie seinen Gott mit dem treffendsten Nothanspruche nennen, als Gott der Ungewitter dort droben, und der Abgründe unten? - das sind jeßt die beiden Sphären, in denen seine Menschheit, eingeschlossen, leidet das Weltall seiner Noth. Wer sich nun in die Zeit des einfältigen, sinnlichen Morgenländers hinausseßt, der das Universum wirklich so ganz innerhalb Hims mels und Erden fühlte; noch von keinen Welts gebäuden und Planetenbrüdern gehört, sucht er Gott

* Schon Maimonides Meinung und der simple Verstand aller Spruchstellen,

wirklich auf dem Throne des Himmels, den er mit welchem Glanz! in welcher Unermeßlichkeit! mit wels cher Majestät mahlet; er kniet mit tausend anderm Gewurm auf der niedrigen Erde, wohnt in seiner Leimhütte, ist von Erde und wird zu Erde ein

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Erde Mensch die ganze Seele im Blicke! das ganze Weltall in seiner Seele, wie kann er rührens der beten, als „Gott Himmels und Erden!« „aller Kinder in Himmel und auf Erden!“ Keine Zusammenfassung ist in der Bibel gewöhns licher, sinnlichgrößer, und jedem Kinde verständlis cher, als diese der weiteste, blaue Horizont des Menschen, wenn er keine metaphysischen, oder astronomischen Welten kennet. Pindarischerhabene Ansicht und Pforte des ganzen edlen Tempels dieser Offenbarung *.

Lasset uns also auch mit dem Anfange gleich den Parallelismus, Höhen und Tiefen, Himmel. und Erde, der in der Ursprache grundaus lieget, im Sinne behalten. Alles ist bei ihnen auf diesen \ Parallelismus ** gebauet: Naturlehre und Moral! Religion und Wissenschaft! Geist- und Körperlehre, das droben wirkt auf Erden: das irdische eilt hinauf gen Himmel: die Eintheilung stüßt und belebt

* Ολ. είδο 5. αρχομένες f εργα, προσωπον

χρη θεμεν τηλαυγες.

** S. Baumgartens notiones superi et inferi unter G. B. Mis chaelis.

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