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VII.

Aegyptische Denkmale.

Und da stehn vor allen die berühmten Hermes fåulen! Zauberdinge, davon so viel geschrieben und die niemand gesehen hat. Endlich hat man sie, weiß nicht warum? oder wozu? durch ein allgemeines Uebereinkommiß wegtilgen wollen, und dem Zeugs niß des Alterthums gerade entgegen

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geläugnet. Geläugner bloß, weil man sie etwa nicht sah und nicht begriff? das wäre schon sonderbar: ist aber noch nicht die sonderbarste Ursache der Ursachen, warum man sie geläugnet. Ein gelehrter Jrre fand sie für Lüge, weil gar mehr als Eine Nation von ihnen spreche: als wenn mehr als Eine Person von Einer Sache sprächen, es deßhalb Lüge würde? war ein Frre, der große Gelehrte *.

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Manethon ists, der an sie denkt, und Manes thon ist ein Lügner!" Sey ers, er denkt aber au sie, als die erste Quelle all seiner Lügen: als an die Sicherheitsquelle zu Gewährleistung: er denkt ihrer

* Dodwell; der Kürze wegen wird auf Fabric, verwiesen (Bibl. Gr. T. 1. C. XI.) und Jablonski Panth. Proleg. und L. V. Cap. V. Thoth,

an den König und endlich begreife ichs nicht, wie man Einer der Manethonsnachrichten trauen will und Eann, wenn man seine Quelle abläugnet, oder ihn in Absicht derselben als den schlechtesten Erdichter brandmarkt Quelle soll nicht da seyn und aus allen Bächen trinkt man?

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Aber Saulen?" und worauf schrieb man denn in der frühesten Zeit als auf Såule? auf Stein und Tafel, und was man dahin schrieb, hatte auch Werth und Ansehen der Steinschrift. Aber vom fabel=

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haften Theut?" Ich denke, er ist nicht mehr fabelhaft. Säule ist Theut und Theut ist Säule, Denkinal, Buchstab, Hieroglyphe: er exis stirt also schon durch seinen Namen. „Aber im sez „riadischen Lande!“ und all die Wissenschaften in Hieroglyphen! und von Agathodåmon aufgenommen und „das! und das! fast alles in der Welt enthaltend!" Ich weiß nicht, ob nach Lesung dieses Buchs Jemand das noch ruhig anhören könnte? Kurz hier ist Manethons Stelle:

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Aus denen im seriadischen Lande gelegenen Säulen

» Hieroglyphisch in heiligem Dialekt

„Karakterisirt von Thot, dem Ersten Hermes

„Dollmetschet nach der Sündfluth aus dem heiligen Dialekt » In die griechische Sprache:

„In Bücher niedergelegt von Agathodảmons Sohn, dem zweiten „Hermes, Vater des That:

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Und nun in den Geheimnissen der Priester vom obersten Priester
Gebraucht u. f. w.

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Ich weiß nicht, ob die Stelle ganz zu retten ist ?

aber gewiß weiß ich auch, daß ihr entseßlich Unrecht geschehen.

Liege zuerst Seriad, wo es wolle: heiße, wil es wolle; sey, was es wolle, Land oder seringische Hole, das heißt nichts, als wir wissen nicht, wo es gelegen? deßwegen aber alles zu läugnen, was aut dem Lande kam

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Selbst Manethon mag und kann und darf daß Land und die ursprünglichen Säulen selbst nicht gese hen haben, die er ja selbst nach dieser Genealogie de Nachrichten bis über die Sündfluth hinaus seßt: iht Inhalt war aufgefangen, dollmetscht, in Bücher nie dergelegt, lag in den Geheimnissen der Priester, di dem Oberpriester doch wohl zu Nuß und Gebot ste hen konnten. Ich sehe höchstens Uebertreibung, im mindesten noch nicht innern Widerspruch und Lüge. Thot, der Erste Hermes, hat charakte risirt· in heiligem Dialekt durch hie roglyphe unser ganzes Buch ist Beweis, Com mentar, und wie denn mehr als Angabe der Mög lichkeit und des Nichtwiderspruchs. „Der jüngere »Hermes, Agathodämons Sohn, Thats Vater! hat von den Hieroglyphen genommen und Schrift übers

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fekt!" Ich weiß nicht, was einigen gelehrten Leus ten die leichteste griechische Construktion unverständs lich gemacht *, „daß dies nicht, um wunderbare Nas

* Jakson z. E. wenigstens die elende windheimische Ueberseßung.

men zu häufen, Agathodamon, sondern nichts als der zweite Hermes Agathodämons Sohn gewes sen, und alles ist ja noch bildlich. Hieß der Erste, ders aufschrieb, nichts als Stifter! Denkmals geber! Schriftsteller im höchsten Verstande: der Zweite, ders in Bücher verfaßte, den Priestern übergab, commentirte — er ward der zweite Schrifts steller mit dem Ehrennamen des Ersten benannt, ein Götter Sohn, ein Sohn des Agathodämons, dessen Name und Hieroglyphe, wie wir so oft ge= sehen, eben Schöpfung, Hermesbuchstab und Alles _war was kann zusammentreffender seyn, als das Mythische der Namen?

Nun mag als Gewährsquelle für Manethons Ges schichte die Hermessäule so wenig bedeuten, als sie jezt wirklich bedeutet: denn er konnte von ihr wahrlich kein chronologisches Register aegyptischer Könige hinabschreiben, wie man meistens geglaubet. Man sieht aber auch den Grund, warum sich ders gleichen Priesternachrichten bis dahin aufzogen: denn da war Ursprung aller Chronologie, politischen Eins richtung, Geschichte, die erste Symbole, aus der Alles gieng.

So weiß man auch, was Manethon jezt allein von der Säule oder der Säule einst zubehörig in seine Geschichte trug: nämlich

„Die erste Götter dynastie!"

bewiesenermaßen nichts als das erste heilige Sies

ben der Götternamen und Wochentage: der erste Zeitcyklus der Welt. Und siehe, eben der steht bei Manethon voran, wenn er etwas von der Säule geschöpft, wars der Anfang: und so beweiset eben Manethons Ausspruch und Beruf auf die Stelle nichts als was schon bewiesen. wurde „der erste Göttercyklus war nichts als die „sieben Tage der Schöpfung vom heiligen Theut

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charakterisirt, im heiligen Dialekt, auf Säule » geprägt, Jahralter hernach vom zweiten Theut, Agathodamons Sohn & in Priesternachrichten vers „faffet u. s. w. " Von Wort zu Wort, was wir „ durchs ganze Buch hin erkläret. Manethon wird "gegen sich selbst ein Zeuge ålterer Wahrheit.

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Auch sehn wir offenbar den Unterschied hier zwis schen dem ersten und andern Hermes! Ein Wink, den wir baid in der offenbarsten Gestalt ses hen werden. Der erste Verfasser dieses Urheiligs thums war eine älteste mythologische Person der Welt: sein Dialekt im höchsten Sinne der heilige! seis ne Bezeichnung im höchsten Sinne, Hieroglyphe! Darauf kam nun erst Sündfluth, Weltrevolution was weiß ich? Aegypten ward gebildet und der z weite Hermes der war nun Aegypter: seine Sage bloß Tradition und Dollmetschung der Ursage, des Urzeis chens, das niemand gesehen. Es ward jezt aegyptische Wissenschaft, Geheimniß und Priesterfabel, was einst Geschichte, Wahrheit und Symbole der Welt war.

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