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scheinen; aber wer meine Hochachtung für den Herrn Winkelmann kennt, dürfte es für Krokylegmus halten.

p. m. 20.) Sophokles war nehmlich unter den Knaben, die man nach Salamis in Sicherheit gebracht hatte; und hier auf dieser Insel war es, wo es damals der tragischen Muse, alle ihre drey Lieblinge, in einer vorbildenden Gra dation zu versammeln beliebte. Der kühne Aeschylus half fizgen: der blühende Sophokles tanzte um die Tropåen, und Euripides ward an eben dem Tage des Sieges, auf eben der glücklichen Insel gebohren.

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in dem, was sich noch unter des Verfassers nachgelassenen Handschriften zur Fortsetzung

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Zweiter Theil.

XXX.

Herr, Winkelmann hat sich in der Geschichte der Kunst

nåher erklärt. Auch er bekennt, daß die Ruhe eine Folge der Schönheit ist.

Nothwendigkeit sich über dergleichen Dinge so prås cis auszudrücken, als möglich. Ein falscher Gründ schlimmer als gar kein Grund.

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Herr Winkelmann scheint dieses höchste Gesetz der Schöns heit bloß aus den alten Kunstwerken abstrahirt zu haben. Man kann aber eben so unfehlbar durch bloße Schlüsse darauf kommen. Denn da die bildenden Künste alleiu vermögend sind, die Schönheit der Form hervorzubrins gen, da sie hierzu der Hülfe keiner andern Kunst bedürfen, da andre Künste gänzlich darauf Verzicht_thun müssen: so ist es wohl unstreitig, daß diese Schönheit nicht anders als ihre Bestimmung seyn kann.

Die eigentliche Bestimmung einer schönen Kunst kann nur dasjenige seyn, was sie ohne Beyhülfe einer andernt hervorzubringen im Stande ist. Dieses ist bey der Mahlerey die körperliche Schönheit.

Um körperliche Schönheiten von mehr als einer Art zusammenbringen zu können, fiel man auf das His storienmahlen.

Der Ausdruck, die Vorstellung der Historie, war nicht die letzte Absicht des Mahlers. Die Historie war bloß ein Mittel, seine lezte Absicht, mannichfaltige Schönheit, zu erreichen.

Die neuen Mahler machen offenbar das Mittel zur Absicht. Sie mahlen Historie, um Historie zu mahlen, und bedenken nicht, daß sie dadurch ihre Kunst nur zu einer Hülfe anderer Künste und Wissenschaften machen, oder wenigstens fich der Hülfe der andern Künste und Wissenschaften so unentbehrlich machen, daß ihre Kunst den Werth einer primitiven Kunst gänzlich dadurch vërliert.

Der Ausdruck körperlicher Schönheit ist die Bestim mung der Mahlerey.

Die höchste körperliche Schönheit also ihre höchste Bestimmung.

Die höchste körperliche Schönheit eristirt nur in dem Menschen, und auch nur in diesem vermöge des Ideals.

Dieses Ideal findet bey den Thieren schon weniger, in der vegetabilischen und leblosen Natur aber gar nicht statt.

Dieses ist es, was dem Blumen- und Landschaftss mahler seinen Rang onweiset.

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