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Auf die oben zitierte Rede der Gemeinde fährt der Geistliche fort: Praise ye the Lord", und die Gemeinde schließt: ,,The Lord's name be praised."

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Diese Worte des Geistlichen hat er im Sinne, wenn er in folgendem Bericht über einen Tag seines Schweizer Aufenthaltes sagt:

.: in all the desirable part, we have been most lucky in warmth and charmness of Atmosphere, for which „Praise we the Lord!!" Letters III, 362.

Die Verlesung des „Apostles' Creed" schließt der Geistliche mit den Worten:

,,The Lord be with you",

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worauf die Gemeinde antwortet:

,,And with your spirit."

Darauf spielt Byron mit folgender ziemlich ironischen Bemerkung zu Drurys Verlobung an:

Well! he has still something to look forward to, and his present extacies are certainly enviable. Peace be with him and with his spirit," and his flesh also, at least just now. Letters I, 197.

Das an hohen Festtagen statt des ,,Apostles' Creed" verlesene Creed of Saint Athanasius" beginnt: Whosoever will be saved: before all things it is necessary that he hold the Catholick Faith. Which Faith except every one do keep whole and undefiled: without doubt he shall perish everlastingly.

And the Catholick Faith is this: That we worship one God in Trinity, and Trinity in Unity.

Es folgt eine längere Erläuterung der „Trinity“ und „Unity“, und der Schluß lautet:

And they that have done good shall go into life everlasting: and they that have done evil into everlasting fire.

This is the Catholick Faith: which except a man believe faithfully, cannot be saved.

he

Auf den Anfang und den Schluß gehen folgende satirischen Bemerkungen Bs.:

So now all things are damned one feels at ease,

As after reading Athanasius' curse,

Which doth your true believer so much please:

I doubt if any now could make it worse
O'er his worst enemy when at his knees,
"T is so sententions, positive, and terse,
And decorates the Book of Common Prayer,
As doth a rainbow the just clearing air.

Don Juan VI, 23.

Auf die Unitäts- und Trinitätslehre des Creed of Saint Athanasius" spielt die folgende satirische Bemerkung über

die Kritiker an:

As one of them wrote down the pronoun,,We“,

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That Plural"

says Satan „means him and me,

With the Editor added to make up the three

Of an Athanasian Trinity. The Devil's Drive 243-46. Poetry VII, 34.

The Order of Burial of the Dead.

Während Erde auf den Sarg geworfen wird, spricht der Geistliche:

For as much as it hath pleased Almighty God of his great mercy to take unto himself the soul of our dear brother here departed, we therefore commit his body to the ground; earth to earth, ashes to ashes, dust to dust;

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Im Hinblick auf die gleiche Stelle gibt er die Worte der Vorlage (Morgante Maggiore I, 53, 6): „Morti co' morti" treffend mit:,,Ashes to ashes" wieder.

Ebenso spielt er auf obige Stelle an im folgenden:

The theme is old

Of Dust to Dust", but half its tale untold:

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Age of Bronze 23f.

Schluß.

Lenken wir unsern Blick noch einmal auf die vorangegangene Untersuchung zurück, so ergibt sich in kurzen Worten folgendes Resultat: Unter den Büchern des alten Testaments lieferte die Genesis die weitaus größte Zahl von Anspielungen. Schon in beträchtlich geringerem Umfange ist die Exodus herangezogen worden. Die übrigen Bücher des Pentateuchs sind vermöge ihrer Natur, da sie zum großen Teil jüdische Ritualvorschriften und Gesetze enthalten, teilweise auch den Inhalt des zweiten Buches wiederholen, ziemlich unbeachtet geblieben. Überhaupt bewegt sich das Interesse für die übrigen geschichtlichen Bücher des alten Testaments von nun an auf absteigender Kurve, die sich nur bisweilen wieder dadurch erhebt, daß Byron einzelne markante poetische Episoden herausgreift und verwertet, z. B. die Erzählung von Jephtas Tochter, Simson, der Hexe von Endor, David und Goliath etc. erhöhtes Interesse Byrons bekundet sich erst wieder für die poetischen Bücher. Die reiche Zahl von Hinweisen auf das Buch Hiob und die Psalmen beweist dies mit großer Evidenz. Die Schriften der Propheten sind mit Ausnahme Jesajahs ziemlich wenig benutzt worden.

Vergleichen wir nun die Anspielungen auf das neue Testament mit denen auf das alte, so ist dabei zunächst in Betracht zu ziehen, daß, rein äußerlich, jenes ungefähr den dritten Teil von diesem einnimmt, dazu kommt noch, daß die vier Evangelienberichte sehr oft dieselbe Tatsache fast mit den gleichen Worten wiedergeben. Wir sahen nun schon, daß Byron in seinen Jugendjahreu ein besonderes Interesse für das alte Testament an den Tag legte. Überblicken wir die Anspielungen auf das neue Testament, so überrascht sofort ihre stattliche Menge. Es geht daraus ganz klar hervor, daß die Vorliebe für das alte Testament im Laufe der Jahre einem verstärkten Interesse für das neue Platz gemacht hat. Denn obgleich Byron über ein vorzügliches Gedächtnis verfügte, möchten doch diese Hinweise wohl kaum als bloße Reminis

zenzen vom Schulunterricht oder Kirchenbesuch her aufgefaßt werden können. In der Tat stammen denn auch, wie ein Vergleich zeigt, die meisten neutestamentlichen Hinweise aus den späteren Dichtungen und Briefen Byrons. Wie wir gesehen, betonen die Nachrichten aus jener Zeit alle übereinstimmend, daß er ein großer Bibelfreund gewesen sei und die regelmäßige Lektüre der hl. Schrift gepflegt habe; aber leider findet sich keine einzige Angabe, die näheres berichtete, etwa in welche Teile der Bibel er sich damals vertieft hatte. Es würden sich da vermutlich ganz interessante Beziehungen zu den Anspielungen in seinen Werken jener Periode ergeben haben.

Überblicken wir nun die neutestamentlichen Reminiszenzen, so zeigt sich, daß die historischen Bücher, genau wie die des alten Testaments, ihn in hohem Grade gefesselt haben. Unter den Briefen des Apostels Paulus fällt seine genaue Kenntnis des Römer- und des I. Korintherbriefes auf. Sein lebhaftes Interesse nahm auch das letzte Buch der heiligen Schrift, die Apokalypse, in Anspruch.

Und nun zum Schluß möchte ich noch einige Bemerkungen über die Art der Verwendung von biblischen Hinweisen bei Byron machen. Sehr häufig bringt er eine Anspielung auf eine Tatsache der heiligen Schrift in Form eines Vergleichs. Der Zweck des Vergleichs ist es, lebendige, greifbare Bilder zu geben und möglichste Anschaulichkeit zu erreichen. Bisweilen sind uns Deutschen die vom Dichter gebrauchten biblischen Vergleiche kaum recht verständlich, weil uns die Tatsachen der Bibel nicht bekannt sind (z. B. I. Sam. 15, 33; Judg. 19, 29), und fast möchte es so scheinen, als ob der Dichter damit manchmal die gegenteilige Wirkung erreichte; allein hier ist zu beachten, daß das englische Volk eine viel intimere Kenntnis der Bibel besitzt als wir; sodaß biblische Tatsachen, die uns fremd sind, dies noch lange nicht für den Engländer zu sein brauchen.

Eng verbunden mit dieser Art der Verwendung ist noch eine andere. Weil sich Byron biblische Vergleiche mit außerordentlicher Leichtigkeit bieten, so ist eine häufige Folge davon, daß der Vergleich witzig ausfällt. Denn der Witz ist ein spielendes Urteil, das verborgene Beziehungen zwischen zwei Objekten auffindet. Augenfällige Beispiele dafür bietet der „Don Juan", der verhältnismäßig sehr zahlreiche Bibelreminiszenzen enthält, und auch in denjenigen von seinen Briefen, die einen leichteren Konversationston anschlagen, ergeben sich derartige humorvolle biblische Vergleiche ganz wie von selbst.

Fast mit Notwendigkeit tritt dabei eine für unser Empfinden profanierende Behandlung der Bibel ein. Aber auch hier dürfen wir nicht unseren gewohnten Maßstab anlegen, denn der Engländer denkt merkwürdigerweise in diesem Falle freier wie wir. Das beweist schon die Tatsache, daß man im „Punch", dem bekanntesten englischen Witzblatt, fast auf jeder Seite eine biblische Anspielung finden kann. C. Stoffel (a. a. O., p. 125-169), der eine Anzahl biblischer Hinweise aus dem modernen Englisch gesammelt hat, konnte eine große Zahl seiner Belege dieser Zeitschrift entnehmen. Diesem eigentümlichen Empfinden entspricht es auch, wenn Byron den hochpoetischen Psalm 137, wie wir oben gesehen haben, parodiert; uns erscheint dies ziemlich geschmacklos; noch mehr tritt dies für die Parodie des 139. Psalms zutage.

Eine eigentümliche Erscheinung beim Auftreten von Bibelreminiszenzen besteht bei Byron darin, daß vielfach eine neue Anspielung an die vorausgehende gekettet wird. Es ist dies eben eine naturgemäße Folge seiner intimen Kenntnis der Schrift. Als ein interessantes Beispiel, in welchem sich nicht weniger als 5 Anspielungen finden, gebe ich das Folgende:

What speaks of Heaven should by no means be brittle,
But strong and lasting, till no tongue can tell

Their names who reared it; but huge houses fit ill,
And huge tombs, worse, Mankind since Adam fell:
Methinks the story of the tower of Babel

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Might teach them this much better than I'm able.

Babel was Nimrod's hunting-box and then
A town of gardens, walls and wealth amazing,
Where Nabuchadonosor, King of men,

Reigned, till one summer's day he took to grazing,
And Daniel tamed the lions in their den,
The people's awe and admiration raising:

Don Juan V, 59, 3 ff.; 60, 1 ff. Von den zahlreichen Fällen dieser Art mag es genügen, folgende anzuführen:

Poetry I, 431: (cf. I. Sam. 15, 33; Eccl. 9, 11; Mat. 5, 39; Luke 18, 10f.)

The Waltz, 83–90, Poetry I, 490: (cf. II. Sam. 6, 20; Mat. 14, 6-11.)

Oh weep for those, Str. 3, 2 ff., Poetry III, 386: (cf. Ps. 55, 6; Mat. 8, 20.)

Deform. Transf. II, 3, 176-183: (cf. Gen. 6, 2; Tobit. 3, 7f. und 8, 2f.)

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