Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Geistes als die meisten andern Cultursprachen, bei allen gebildeten Völkern war von je die Sprache von Grammatikern untersucht und lehrten Gelehrte ihre Schüler die von ihnen gefundenen Regeln anwenden; besonders bedeutend tritt uns bei den Indern die Bedeutung der Grammatik Panini's entgegen. Eine Unterscheidung zwischen Dialekt und Schriftsprache in Bezug auf ihre Natürlichkeit ist eine Selbsttäuschung; der Dialekt entwickelt sich aus dem Sprachgebrauch der räumlich verbundenen Volkskreise, die gebildete Sprache ebenfalls aus dem Sprachgebrauche der in besonderem Verkehr mit einander befindlichen gebildeten Kreise, und die Wirkung dieses Sprachgebrauchs ist das Sprachgefühl. Es ist nicht aus dem Leben gegriffen, dass einem deutschen Kinde die hochdeutsche Sprache eine fremde sei und einer Vermittlung durch den Dialekt bedürfte; eine Bemerkung über den Gegensatz zwischen Schriftsprache und Dialekt kann nur den Dialekt als solchen zum Bewusstsein bringen. Es ist daher unnatürlich, den deutschen sprachlichen Unterricht an den Dialekt knüpfen zu wollen. Soll demnach deutsche Grammatik gelegentlich gelehrt werden, so darf nur der hochdeutsche Sprachstoff Veranlassung dazu bieten. Es müsste demnach die Grammatik aus dem Gelesenen analytisch entwickelt werden. Die analytische Methode aber entspricht der Forderung, dass das Gesammtbild vor den Einzelheiten zum Bewusstsein gelangen müsse; dieser Forderung ist indess bei der Sprache schon dadurch Genüge geleistet, dass wir sie verstehen. Folglich bleibt bei der Muttersprache nur eines zu lernen übrig, das System. Da nun ein grammatisches System sich nicht analytisch, gelegentlich lehren lässt, so bleibt nur die synthetische Methode. Das blosse Sprachgefühl schwankt in unzähligen Fällen; bei Gelegenheit fremden Sprachunterrichts auch von deutschen Sprachgesetzen zu reden, ist verkehrt, die sprachliche Ausbildung des deutschen Volkes ist nicht von der Erlernung fremder Sprachen abhängig zu machen. Ueberlassen wir aber die Sprache jedem Instincte, so haben wir nur Verwilderung zu befürchten. Die Methode Beckers löst nicht die Aufgabe der Sprachlehre, das in der Sprache lebendige System zum Bewusstsein zu bringen. Ueberall muss von der Form ausgegangen werden, und auch in der Syntax ist der Gebrauch der Formen zu beobachten. Daher ist nicht mit dem Satze, sondern mit der Formenlehre zu beginnen, muss in der Syntax die Unterscheidung der Satztheile der Lehre vom Gebrauch des Casus vorausgehen. Erst auf die Kenntniss der einfachen, zusammengesetzten, Haupt- und Nebensätze kann die Lehre vom Gebrauch der Modi und Tempora begründet werden. Dagegen ist die Eintheilung der Sätze in nackte, bekleidete, erweiterte völlig werthlos. Die Grammatik darf nicht zur Entscheidung bringen wollen, was der Gebrauch selbst unentschieden lässt. Am wenigsten darf sie von sich aus nach irgend einem allgemeinen Princip der Sprache Gesetze vorschreiben wollen; sie hat nur eine einzige Richtschnur, den Sprachgebrauch. Der Sprachgebrauch, der unsere gegenwärtige Sprache bestimmt, ist die schöpferische Kraft, welche die Sprache von der Urzeit an gebildet hat. Was dem alten Bau des Mittelhochdeutschen zuwider in unsere Sprachgewohnheit eingedrungen, ist darum nicht unorganisch, denn jener alte Bau ist ganz auf dieselbe Weise durch Sprachgewohnheit entstanden und läuft einem noch älteren Sprachzustande eben so zuwider. Die Sprachreformbestrebungen der historischen Schule, die sogenannte historische Orthographie, ist mindestens der Schule ganz fern zu halten, selbst R. v. Raumer räumt dem Herkommen noch nicht genug Macht ein. Zwei Theile aber der Grammatik verdienen vom Standpunkt der historischen Sprachwissenschaft in der Schule, natürlich mit der nothwendigen Rücksicht auf die schon erworbene Herrschaft über die lebende Sprache, behandelt zu werden, die Lautlehre und die Wortbildung.

Dies der wesentliche Inhalt der von theoretischer Kenntniss und praktischem Geschick zeugenden Abhandlung.

Ueber die niederdeutschen Elemente in unserer Schriftsprache. Vom Oberlehrer Dr. Oskar Jänicke. Programm der höheren Bürgerschule zu Wriezen. 1869. 35 S. 4.

Die sehr anziehende und belehrende Abhandlung gibt mehr als der Titel sagt: über das Vorkommen vieler Wörter giebt sie werthvolle Zusätze sowohl zu dem mittelhochdeutschen als zu dem Grimmschen Wörterbuch. Als diejenigen Zeiten, in denen besonders niederdeutsche Elemente in das Hochdeutsche eingedrungen, sind festzuhalten das 12. Jahrhundert, durch die Gedichte niederrheinischer und mitteldeutscher Dichter, die Zeit Luthers, aber auch noch später kommen neue niederdeutsche Wendungen bei Burkard Waldis und Fischart vor, dann die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts (Bürger, Voss, Möser). Der reiche Stoff ist so gruppirt, dass zuerst Wörter zusammengestellt sind, deren heutige Form niederdeutschen Einfluss erfahren hat; dann Wörter, deren Stamm sich nicht im Hochdeutschen, sondern nur im Mittel- und Niederdeutschen nachweisen lässt; darauf Ausdrücke, die nur vereinzelt bei norddeutschen Schriftstellern oder mehr in vulgärer Rede vorkommen; zuletzt grammatische Formen und Eigennamen. In der ersten Classe steht das niederdeutsche cht statt des hochd. ft in: Nichte, Schlucht, sacht, Gelichter, beschwichtigen, echt, Gerücht (bezüglich der Ableitung s. auch Bech, Progr. Zeitz 1868, S. 17), Schacht, Lachter, sichten; Wörter mit dem Anlaut wr; fast alle dem Seewesen eigenthümlichen Bezeichnungen; Metathesis des r in: bersten, Born, Bernstein; nd. Lautstufe der Consonanten in: Hafer, Hufe, schnaufen, Schwefel, Kofen, Behuf, Elfe, Hälfte, Stoff (?), Suppe, Schöppe, Schnuppe, schleppen, Buschklepper, Stoppel, Pacht, Stempel, Wappen, Lippe, Odem, Bede, roden, Theer, Torf, fett, Droste, backen, Laken, Luke, Gelage (?); niederd. Vocalismus in: Kerl, Hülfe, Reuter, Lehm, Feldwebel, Moor; nd. Einfluss in Ableitung in: Nelke, Öse, Werder, sondern, binnen, bange, Otter. Zur zweiten Classe, der im Hochdeutschen gar nicht nachweisbaren Wörter, gehören u. A. barsch, Beute, Boot, Borke, Bulle, Drell, dreist, drollig (hier zeigt sich selbst bei Göthe der Einfluss des Aufenthalts in Thüringen auch in dem Worte Drollerei), dröhnen, Flieder, Geck, Kahn, Klump, Kneipe, Krume, Krüppel, Küchlein, Lumpen, Motte, Narbe, Pottasche, Pranger, prickeln, rasen, Raupe, schief, Schlummer, schnippisch, Schote, Spaten, Spuk, sich sputen, staupen, steif, stöhnen, Strand, Teich, Topf, Ufer, verblüffen. Zur dritten Classe sind die von einzelnen Autoren gebrauchten, aber nicht im Gebrauch gebliebenen Wörter gerechnet, so die bei Luther vorkommenden: bezähmen lassen, Bulge, glum, Kolk (auch bei Freiligrath), löcken, Schleufe, Ströter, später: Bonbase, Potthast, Klint; dann viele bei Autoren der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, namentlich Bürger und Voss; dazu kommen technische Ausdrücke und Wörter der vulgären Rede (Bregen, Harke, Himte, Kathe, Kladde, Krabbe, quengeln, Schnack, Schrubber, trampeln u. s. w,). Schliesslich kommen dazu Eigenheiten der Formenlehre und Syntax, so die Umschreibung der 1. P. Plur. Imper. mit lassen (lasst uns betrachten), frägst, rug, fahen, Veränderung des Geschlechts, viele Eigennamen und Ortsnamen.

Etwas über den deutschen Unterricht, namentlich in Hinblick auf das Nibelungenlied. Vom Collaborator Karnstädt. Programm des Gymnasiums zu Arnstadt. 1869. 27 S. 4. Der Vf. tritt mit grosser Begeisterung für das Nibelungenlied für den Satz auf, dass es eine Schande sei, wenn dasselbe nicht ein allgemeiner Gegenstand des Unterrichts in den höhern Lehranstalten sei, und stellt die

Stimmen zusammen, die sich über den Werth des Gedichtes, auch über seine erziebliche Bedeutung ausgesprochen haben, indem er dabei die Einwendungen von Gervinus zu entkräften sucht. Indem er überhaupt die Nothwendigkeit des Studiums des Mittelhochdeutschen betont, lässt er freilich zu einigen übertriebenen Behauptungen sich verleiten, so wenn er sagt: „Wo anders soll die deutsche Jugend in sich aufnehmen deutsches Wesen, deutsche Treue und Biederkeit, wo anders alle jene Tugenden, mit denen von je das deutsche Volk so köstlich geziert und ausgestattet war, als da, wo sie am lautersten sich zeigen, wo sie durch die Kraft und Schönheit unvergänglicher Dichtungen am leichtesten in das jugendliche Gemüt sich einschmeicheln?" Um aber im Lehrplan für eingehendere Studien des Altdeutschen Zeit zu gewinnen, macht er einen Vorschlag, bei dem er von der Bedeutung des französischen Unterrichts eine unrichtige Vorstellung hat: Könnte man sich entschliessen, statt des Französischen das Englische einzuführen, wie würden die verwandten Sprachen, englische und altdeutsche, sich gegenseitig stützen und erläutern, welch bedeutungsvoller Bildungsstoff, welche dem deutschen Wesen viel entsprechendere geistige Nahrung würde unserm erwachsenden Geschlechte geboten werden anstatt des Französischen, welches nur aus Zugeständnissen für eine bestimmte Zeitrichtung in den Unterrichtsplan der Gymnasien sich eingeschlichen hat und noch als ein Erbe der Utilitarier im Erziehungswesen bis jetzt beibehalten worden ist. Der Gewinn überhaupt, den er dem Studium unserer älteren Literatur beilegt, lässt sich durch Uebersetzungen erreichen.

Ueber den Ursprung der Schrift nud deren orthographische Verwendung besonders im Deutschen. Vom Director Dr. L. Schacht. Programm der Realschule I. O. in Elberfeld. 1867.

Die Bilderschrift, sagt der Vf., macht bei den verschiedensten Völkern den Anfang aller Schriftversuche; das Bild brauchte nicht ein treues Abbild der bezeichneten Sache zu sein, das zeigen uns noch jetzt die Gewohnheiten der Indianer. Dann aber machte man die Bilder den Gegenständen immer ähnlicher; so entwickelte sich die ägyptische Hieroglyphenschrift. Aus einer Bilderschrift hat sich auch unsere Buchstabenschrift entwickelt. Die Erfinder derselben sind nicht die Phönicier, sondern ein semitischer Volksstamm in Unteregypten, die Hyksos, welche von der egyptischen Bilderschrift die Buchstabenbilder benutzten, sie aber ihren semitischen Sprachlauten anpassten. Die Buchstabenbilder galten nicht für einen ganzen Gegenstand, sondern für den Anfangslaut des Gegenstandes, den das Bild darstellen sollte. Erst aber als die Gegenstände für die einzelnen Laute für immer festgehalten wurden, konnten die Buchstabenbilder_allgemein verständlich werden und sich zur Buchstabenschrift erweitern. Die Rechtschreibung bleibt entweder unverändert stehen und sieht gänzlich von der veränderten Aussprache ab oder sie passt die Schreibweise der veränderten Aussprache an. sie ist historisch oder phonetisch. Doch findet sich eine strenge Durchführung des einen oder des anderen Grundsatzes in keiner Schriftsprache. Die Griechen befolgten das phonetische Princip. Bei den Römern kam zu dem etruskischen Alphabet griechische Schrift, dadurch wurde ihre Orthographie unsicher. Von den Romanen nahmen Italiener und Spanier das phonetische Princip an, die Franzosen hielten das historische fest, machten aber dem phonetischen Concessionen. Starr stehen geblieben ist die Schrift im Englischen. Das Mittelhochdeutsche hält am phonetischen Grundsatz fest, es schreibt nicht die althochdeutschen Formen;

das Neuhochdeutsche beobachtet nicht die mittelhochdeutsche Schreibweise. Da es aber nicht einer bestimmten Volksmundart folgt, so trat überall bei der Abweichung der Aussprache von der Schrift Unregelmässigkeit in der Orthographie ein; das phonetische Princip konnte nicht zu reiner Anwendung kommen, weil man über die richtige Aussprache sich nicht verständigen konnte. Trotzdem ist Adelung's Einfluss ausserordentlich gross gewesen und die Klagen über die Ungleichförmigkeit sind übertrieben. Die Forderung, doch endlich die historische Orthographie anzunehmen, ist in diesem allgemeinen Satze durchaus unverständlich, da wir nicht wissen, welches denn die historische Orthographie ist. Doch sind allerdings die Mängel der bestehenden Orthographie unverkennbar, so die mangelhafte Quantitätsbezeichnung, die vielfachen Dehnungszeichen u. s. w.,' deshalb sind Feststellungen nöthig, die sich dem phonetischen Charakter der Sprache auf historischer Grundlage anschliessen müssen, unstatthaft ist die Einführung historischer Unterscheidungen, die in gebildeter Rede nicht mehr gehört werden. Unsere deutsche Druckschrift ist uns eigenthümlich, wir dürfen sie beibehalten, die Erfinder der Buchdruckerkunst dürfen sich wohl durch eine besondere Schrift auszeichnen. Was man gegen sie vorgebracht hat, ist nicht stichhaltig. Auch für die grossen Anfangsbuchstaben der Substantive legt schliesslich der Verf. eine Lanze ein. Bei unserer vielfach verwickelten Wortstellung, sagt er, ist es zweckmässig, wenigstens ein äusseres Unterscheidungsmittel für das Auge zu haben, was für eine Wortclasse wir in der gelesenen Form vor uns haben.

[ocr errors]

Aus dem nordwestlichen Böhmen. Beiträge zur Kenntniss des deutschen Volkslebens in Böhmen. Von Dr. J. E. Födisch. Programm der deutschen Ober-Realschule in Prag. 1869. 30 S. 8.

Das Volksthümliche umfasst, wie des Volkes Sitte und Glauben, so das gesprochene Wort, den Dialekt, und das gesungene, das Volkslied; in seinen Mundarten lebt, webt und spricht das Volk. Nach dieser Auffassung hat der Verf. des vorliegenden werthvollen Programms, nachdem er in der Einleitung eine sorgfältige Uebersicht der neueren Literatur über die deutschböhmischen Dialekte und Sagen gegeben, einen kleinen Theil des nordwestlichen Böhmens zum Gegenstande genauer Untersuchung gemacht. Schon die voranstehenden Lauteigenthümlichkeiten im Vocalismus sowohl wie im Consonantismus bieten viel Interessantes dar, so die Vermeidung des in der nhd. Verbalconjugation in der 2. u. 3. Pers. Sing. eintretenden Umlauts des a durch å er wächst st. wächst, das i im Ausgange von Wochentagnamen: Sunntich (Sonntag), êrtich (mhd. ëritac, Dienstag), mittwich, alte Formen im Personalpronom: enker (eurer), enk (euch). Nicht minder interessant ist das Verzeichniss der in der Schriftsprache verschwundenen oder anders gestalteten Wörter, so ålmer = Brotschrank, ånt thun Heimweh haben, fatsche = Wickelband, flamisches Gsicht Ausdruck eines verschlagenen Menschen (vgl. Jänicke, Progr. Wriezen. 1869. S. 8), gendich neulich, grünitz = Kreuzschnabel, hauchet = mit gebücktem Kopfe, krånawitt Wachholder, krâtschbeer = Brombeere, leitn = Bergabbang, Narbe, neber = Bohrer, ocheluster Elster, päken = laut schreien, reim gefrorner Schnee, resch spröde, sid Häcksel, tilke Vertiefung, tschetscher = Leimfink, unglåmper ungeschickt, wesn = Gewand (mhd. wât), wiwel Käfer, zengst = längs, rings um. Der Dialekt kennzeichnet sich als der fränkische mit eingemengten obersächsischen

=

mase =

=

=

[ocr errors]

Eigenthümlichkeiten. Germanisirt ist der Kreis, dessen Dialekt uns mitgetheilt wird, nach der Schlacht am weissen Berge, bis dahin war er im Besitz slavischer Grundbesitzer, und aus jener früberen Zeit haben sich noch viele slavische Flurnamen dort erhalten, so wie Wörter aus dem täglichen Leben des Landmanns. Diesen Mittheilungen über den Dialekt hat der Vf. eine Schilderung der Bauart der Dörfer und einzelner Eigenthümlichkeiten des Volksglaubens, am Schluss eine vereinzelte Sage, die weisse Frau in Wolfsburg, angeschlossen. Möge bald die Fortsetzung der werthvollen Abhandlung folgen.

Ueber Geschichte der deutschen Sprache von den ältesten Zeiten bis zum Althochdeutschen. Vom Dir. Dr. L. Schacht. Programm der Realschule I. Ord. in Elberfeld. 39 S. 4.

1868.

Der Vf. will die bedeutendsten historischen und linguistischen Resultate der Sprachvergleichung gebildeten Lesern zugänglich machen. Er erreicht seinen Zweck durch klare, verständliche Darstellung. Der Inhalt der Abhandlung ist den europäischen Sprachen ist das Sanskrit nebengeordnet; es ist von der grössten Wichtigkeit. Die unvergänglichen Sprachgesetze sehen wir ganz besonders in den Lauten. Gesetz der Lautverschiebung. Die Verwandtschaft der Sprachen zeigt sich in den gleichen Bezeichnungen für Blutsverwandtschaft, Zahlwörter bis 10, der Personalpronomina, Verbum sein, des Begriffs für Gott, der Namen der wichtigsten Hausthiere, für Jägerei, Viehzucht, Ackerbau. Vergleichung solcher Namen für Familienglieder, Zahlwörter, Personalpronomina im Sanskrit, Zend, Persischen, Latein, Italienischen, Französischen, Griechischen, Gothischen, Englischen, Althochdeutschen, Neuhochdeutschen. Die Ansichten über den Ursprung der Sprache. Die Wurzeln der Sprache neigen stets zu allgemeinen Bedeutungen. Die Anzahl derselben ist nicht gross gewesen. Jede Wurzel hat durch Hinzufugung eines zweiten Consonanten den Wortschatz um eine neue secundäre Wurzel vermehrt. Auf der ersten Stufe, auf der das Chinesische steht, ist Wurzel und Wort noch nicht unterschieden. Die zweite Stufe nehmen die agglutinierenden, die dritte die synthetischen Sprachen ein (erläutert an Beispielen), die vierte die neueren oder analytischen. Bedeutung der Namen Germanen und Deutsche. Ueberblick über die Geschichte der Gothen, über die Verhältnisse der deutschen Sprache bis zu Ulfilas. Die Vocale im Gothischen; der Ablaut; die Bildung des Präteritums; der Dualis; der Consonantismus. Die deutschen Mundarten. Die hochdeutschen Stämme. Die hochdeutsche Lautstufe. Die Wichtigkeit von Otfrieds Gedichte. (Der Vf. meint, den Reim habe Otfried in Volksliedern schon vorgefunden; das Ludwigslied weise auf alte Volkslieder ebenfalls zurück. Gewöhnlich wird der deutsche Reim aus dem Einfluss der lateinischen Kirchenlieder abgeleitet.)

Beiträge zur Kenntniss der Nösner Volkssprache. Vom Gymnasiallehrer Georg Bertleff. Programm des evangelischen Gymnasiums zu Bistritz. 1869.

Die sächsischen Mundarten Siebenbürgens sind in neuester Zeit Gegenstand mehrfacher Untersuchungen geworden. Schon 1867 lieferte im Programm des Gymnasiums zu Bistritz Hr. Bertleff einige Muster der Nösner

« AnteriorContinuar »