Imágenes de páginas
PDF
EPUB

4 Jedoch soll mein Verlangen
in deinem Willen ruhn;
mein Herz soll an dir hangen
und, was du sagest, tun.
Ich will hier wartend stehen,
bis mich dein Mund heißt gehen:
„Fort, fort, zu deiner Ruh',
fort, fort, zum Himmel zu!"

Hin

85

J. 2. K. Allendorf.

in nach oben möcht ich ziehen,
hin nach meines Vaters Haus;
wo die ew'gen Höhen glühen,
wo die Himmelsblumen blühen,
: ruhte meine Seele aus. :|

2 Hätt' ich Flügel, hätt' ich Flügel,
flög ich auf zu meinem Stern;
über Meere, Täler, Hügel,
ohne Schranke, ohne Zügel
:folgt ich immer meinem Herrn. :|
3 Ach, das war ein schöner Segen,
wenn er mit den Jüngern ging,
auf den Feldern, auf den Wegen
jedes Herz wie Maienregen
1: jeines Wortes Trost empfing. :|
4 Ander Los ist uns bereitet:
Wie auch grünet rings das Land,
wie sich rings die Ferne breitet
der uns rufet, der uns leitet,
: unser holder Freund entschwand. :|

5 Aufgehoben, aufgenommen
in den Himmel ist er nur;
herrlich wird er wiederkommen:
seine Treuen, Stillen, Frommen
|: folgen immer seiner Spur. :|
6 Will mich denn zufrieden geben,
fassen mich in stillem Sinn;

all mein Denken, all mein Streben,
meine Lieb' und auch mein Leben.
: geb ich meinem Freunde hin. :|
May v. Schenkendorf.

Ich hab' von ferne,

86

Herr, deinen Thron erblickt
und hätte gerne

mein Herz vorausgeschickt

und hätte gerne mein müdes Leben, Schöpfer der Geister, dir hingegeben.

2 Das war so prächtig,

was ich im Geist gesehn!

Du bist allmächtig;

drum ist dein Licht so schön.

Könnt' ich an diesen hellen Thronen

doch schon von heut' an auf ewig wohnen!

3 Nur bin ich fündig,

der Erde noch geneigt;

das hat mir bündig

dein heil'ger Geist gezeigt.

Ich bin noch nicht genug gereinigt,

noch nicht ganz innig mit dir vereinigt.

4 Doch bin ich fröhlich,

daß mich kein Bann erschreckt;
ich bin schon selig,
seitdem ich das entdeckt.

Ich will mich noch im Leiden üben und dich zeitlebens inbrünstig lieben. 5 Ich bin zufrieden,

daß ich die Stadt gesehn; und ohn' Ermüden

will ich ihr näher gehn

und ihre hellen, goldnen Gaffen

lebenslang nicht aus den Augen lassen.

87

Ich will streben nach dem Leben,

wo ich selig bin;

ich will ringen, einzudringen,
bis daß ich's gewinn.

J. T. Hermes.

Hält man mich, so lauf ich fort;
bin ich matt, so ruft das Wort:
Fortgerungen, durchgedrungen,
bis zum Kleinod hin!"

2 Als berufen zu den Stufen
vor des Lammes Thron,
will ich eilen; das Verweilen
bringt oft bösen Lohn.

Wer auch läuft und läuft zu schlecht,
der versäumt sein Kronenrecht.

Was dahinten, das mag schwinden;
ich will nichts davon.

3 Jesu, richte mein Gesichte
nur auf jenes Ziel;

lenk die Schritte, stärk die Tritte,
wenn ich Schwachheit fühl'.
Lockt die Welt, so sprich mir zu,
schmäht sie mich, so tröste du;
deine Gnade führ' gerade

mich aus ihrem Spiel.

4 Du mußt ziehen, mein Bemühen ist zu mangelhaft.

Wo ihr's fehle, spürt die Seele; aber du hast Kraft;

weil dein Blut ein Leben bringt

und dein Geist das Herz durchdringt.

Dort wird's tönen bei dem Krönen:

Laßt

Gott ist's, der es schafft.

88

aßt mich gehn, laßt mich gehn,
daß ich Jesum möge sehn!
Meine Seel' ist voll Verlangen,
ihn auf ewig zu umfangen
und vor seinem Thron zu stehn.

2: Süßes Licht, :|

PH. Fr. Hiller.

Sonne, die durch Wolken bricht! O, wann werd' ich dahin kommen, daß ich dort mit allen Frommen schau dein holdes Angesicht!

3: Ach, wie schön :
ist der Engel Lobgetön!

Hätt' ich Flügel, hätt' ich Flügel,
flög ich über Tal und Hügel
heute noch nach Zions Höhn!

4: Wie wird's sein, :|

wenn ich zieh in Salem ein,

in die Stadt der goldnen Gassen! Herr, mein Gott, ich kann's nicht fassen, was das wird für Wonne sein!

5 Paradies, Paradies,

wie ist deine Frucht so süß! Unter deinen Lebensbäumen

wird uns sein, als ob wir träumen!

Bring uns, Herr, in's Paradies!

Mei

89

Jein Schifflein geht behende
dem Friedenshafen zu;

der Lauf ist bald zu Ende,
es folgt die sel'ge Ruh'.
Ich sehe schon von weitem

des Leuchtturms hellen Schein;
ich will mich nur bereiten,
ich geh' zur Ruhe ein.

2 Schifflein, du mußt eilen!
Ihr Segel, schwellet an!
Ich mag nicht länger weilen
auf stürm'scher Meeresbahn.

G. Knak.

« AnteriorContinuar »